Tschaikowskys »Schwanensee« ist wahrscheinlich das berühmteste Ballett der Welt. Die Geschichte um eine wunderschöne Prinzessin, die in einen Schwan verzaubert wurde und nur durch die aufrichtige Liebe eines Menschen wieder zur Prinzessin werden kann, fesselt das Publikum seit beinahe 150 Jahren. Keine andere Inszenierung hat die Aufführungsgeschichte dieses Werkes stärker geprägt, als die des Mariinski-Theaters Sankt Petersburg aus dem Jahr 1895. Von dieser Aufführungstradition will sich Katharina Torwesten in ihrer Neuinterpretation des Stückes lösen und das Werk in einer neoklassisch-modernen Choreografie zeigen. Im Fokus der tänzerischen Auseinandersetzung mit dem märchenhaften Sujet sollen Figuren stehen, die uns in ihrem Handeln und Fühlen nahe sind, mit Charakteren, die uns aufrichtig berühren und nicht in einer fernen Märchenwelt verschwinden.
Wir weisen Sie darauf hin, dass es in dieser Aufführung eine Szene gibt, in der sexualisierte Gewalt dargestellt wird.
DAS STÜCK
Besetzung
- Musikalische Leitung Michael Spassov
- Inszenierung Katharina Torwesten
- Choreografie Katharina Torwesten
- Bühne Franz Dittrich
- Kostüme Julia Scheeler
- Dramaturgie Helga Gemsa
- Maske Kerstin Steinke
- Licht Carsten Lenauer
- Odette / Odile Veronika Jungblut Erica Pinangé
- Prinz Siegfried Leony Rafael Boni Felipe Dos Santos Vasques
- Rotbart Levin Mischel Felipe Sales
- Königin Madoka Sato Josefine Kaus
- Freunde des Prinzen Caio Amaral Eduardo Miguel Bolsa Neves Carlos Díaz Torres Carlos Díaz de Cerio Felipe Dos Santos Vasques Felipe Sales Leony Rafael Boni Levin Mischel
- Schwäne Soyoung An Isabelle Zabot Kyoko Oku Giulia Spinelli Mirea Mauriello Josefine Kaus Erica Pinangé Madoka Sato Veronika Jungblut
- Bräute / Hofdamen Soyoung An Kyoko Oku Giulia Spinelli Mirea Mauriello Isabelle Zabot Josefine Kaus Veronika Jungblut Erica Pinangé
- Vier kleine Schwäne Mirea Mauriello Kyoko Oku Giulia Spinelli Isabelle Zabot Soyoung An
- Ballgesellschaft Ensemble
- Symphonisches Orchester
- Ballett des Landestheaters Detmold
Kritiken
Das Zusammenspiel von musizierter symphonischer Musik unter der Leitung von Michael Spassov, erstklassigem Tanz und einem märchenhaften Mythos, den das Bühnenbild von Franz Dittrich dezent andeutet, zog über 600 Gäste in den Bann, die mit Szenenapplaus und Bravorufen reagierten.
Elegante Sprung-, Dreh- und Hebefiguren der Tänzer, synchron dahinschwebende Schwäne und ein Solistenpaar voller Anmut und Hingabe fesselte das Publikum. Die Umsetzung der Dramenpsychologie zeigte tänzerisch den Ich-Verlust von Odette, die von ihrem Über-Vater Rotbart, den Levin Mischel dämonisch inszenierte, unterdrückt und missbraucht wird.
Lippische Landes-Zeitung
Ein sehenswerter, moderat moderner Schwanensee: Katharina Torwesten erzählt eine spannende und schlüssige Geschichte aus einer romantischen und gleichzeitig ziemlich heutigen Märchenwelt. Dafür deutet sie das Stück behutsam für die Gegenwart neu, ohne es zu verbiegen.
Online Musik Magazin