Die junge Katerina ist voller Lebens- und Liebesverlangen – doch ihr Mann Sinowij ist impotent und ihr Schwiegervater Boris ein Tyrann. Kein Wunder, dass sie aus diesem Leben in Zwängen ausbrechen will. Als Sergej anfängt, auf dem Hof zu arbeiten, erscheint er ihr als Retter. Doch die Affäre mit dem Knecht eröffnet eine kriminelle Karriere, die mit dem Mord an Schwiegervater und Ehemann beginnt und mit Deportation und Tod endet. Der Realismus des Textes hat Schostakowitsch zu einer Musik von ungeheurer dramatischer Wirkung inspiriert. Katerinas Kampf um ein glücklicheres Leben schließt das Verlangen nach sexueller Erfüllung ein – die drastische Darstellung dieses Moments führte zum langjährigen Verbot der Oper in der Sowjetunion, ein Verbot, das den Komponisten beinahe ins Straflager gebracht hätte. Die in »Lady Macbeth von Mzensk« behandelte Frage, wie weit der Mensch gehen darf, um sich aus unwürdigen Verhältnissen zu befreien, hat ungebrochene Aktualität.
DAS STÜCK
Besetzung
- Musikalische Leitung Per-Otto Johansson
- Regie Joan Anton Rechi
- Ausstattung Markus Meyer
- Dramaturgie Elisabeth Wirtz
- Licht Carsten Lenauer
- Maske Kerstin Steinke
- Chor Francesco Damiani
- Boris Ralf Lukas
- Sinowi Ji-Woon Kim
- Katerina Shelley Jackson
- Sergej Zoran Todorovich
- Axinja Lotte Kortenhaus
- Der Schäbige Karsten Münster
- Verwalter Irakli Atanelishvili
- Hausknecht Florian Zanger
- 1. Vorarbeiter Felix Schmidt
- 2. Vorarbeiter Steffen Schulte
- Mühlenarbeiter Ognjen Milivojsa
- Kutscher/ Betrunkener Gast Lifan Yang
- Pope Seungweon Lee
- Polizeichef Andreas Jören
- Polizist/ Sergeant Jakob Kunath
- Lehrer Stephen Chambers
- Wächter Florian Zanger
- Sonjetka Dorothee Bienert
- Alter Zwangsarbeiter Irakli Atanelishvili
- Zwangsarbeiterin Stephanie Hershaw
- Symphonisches Orchester
- Opernchor des Landestheaters Detmold
- Extra-Chor Herren
Kritiken
Francesco Damiani leitet Chor und Extrachor des Hauses zu Transparenz und Durchschlagskraft an. Per-Otto Johansson erschließt mit dem Symphonischen Orchester des Landestheaters Detmold gleichermaßen die sehnsüchtigen, sarkastisch derben wie dramatisch aufgewühlten Seiten des Werks. Trotz aller Verve bleiben die Proportionen gewahrt. Das Klangbild ist ausgewogen, die Holzbläser sind vorzüglich.
Opernwelt
Diese Lady Macbeth aus der allgegenwärtigen russischen Provinz ist eine Wucht: Szenisch wie musikalisch eine mitreißende, über weite Strecken ungemein spannende und in ihrer Vielschichtigkeit sehr aktuelle Produktion mit tollen Sängerdarstellern.
Online Musik Magazin
Rechi hat gerade für die satirischen Seiten an Schostakowitschs Oper eine geschickte Hand. (…) Der Chor des Landestheaters ist von großer Präsenz, stimmlich wie spielerisch.
Oper! Das Magazin
Ensemble, Musiker und Produktionsteam machen die Oper um das Schicksal der jungen Katerina zum Erlebnis.
Der Opernfreund
Das Premierenpublikum honorierte das großartige Engagement und die außergewöhnliche Leistung aller Beteiligten mit lang anhaltendem begeisterten Applaus. Klare Empfehlung für diese außergewöhnliche Oper im Landestheater Detmold!
IOCO Kultur im Netz
… hat Regisseur Joan Anton Rechi hervorragend in Szene gesetzt. (…) Schostakowitschs wahnsinnig klangfarbenreiche Musik bringt das Orchester unter Leitung von Generalmusikdirektor Per-Otto Johansson transparent sowie wuchtig und klangscharf zum Erklingen. Nicht nur die Solisten bringen viel Glanz auf die Bühne, auch der Chor und Extrachor unter Leitung von Francesco Damiani sind in Bestform.
Lippische Landeszeitung
Per-Otto Johanssons Interpretation von Schostakowitsch‘ vielschichtiger Musik begeisterte das Premierenpublikum im Landestheater Detmold, ebenso wie die imposante Inszenierung.
Ein nicht enden wollender Schlussapplaus mit zahlreichen Vorhängen beendete einen genussvollen Abend.
Kulturführer OWL