Seit 20 Jahren sind Serge, Marc und Yvan miteinander befreundet – bis Serge auf die Idee kommt, sich ein Bild zu kaufen. Höchst abstrakt und man muss ganz genau hinschauen, um etwas zu erkennen. Als er es stolz seinem langjährigen Freund Marc präsentiert, hat dieser nur Spott für die sündhaft teure Investition übrig. Marc ist fassungslos: Was ist bloß mit seinem Freund geschehen, dass er sich auf einmal zu den »Avantgardisten« zählt? Hat er da irgendwas verpasst? Serge hingegen ist enttäuscht, fühlt sich nicht verstanden.
Was mit einem zunächst harmlosen Dissens beginnt, entwickelt sich schnell zu einem aberwitzigen Streit, in dem die beiden sich alles, was sich in den letzten Jahren angestaut hat und nie ausgesprochen wurde, an den Kopf werfen und auch vor bitteren Gemeinheiten nicht zurückschrecken. Yvan versucht zunächst noch, zu vermitteln, ist aber rasch überfordert. Dann eskaliert die Situation …
Was passiert, wenn einem die eigenen Freunde über den Kopf wachsen? In Yasmina Rezas lebensnaher Komödie »Kunst« treffen hintergründige Figuren auf rasante Dialoge und Witze, die nicht immer über der Gürtellinie bleiben.
DAS STÜCK
Besetzung
- Inszenierung Georg Heckel
- Bühne und Kostüme Jule Dohrn-van Rossum
- Dramaturgie Philip Krückemeier Laura Friedrich
- Maske Kerstin Steinke
- Licht Jonas Müller
- Ton Mathias Jäger
- Marc Michael Schäfer
- Serge Andreas Torwesten
- Yvan Aom Flury
Kritiken
Heckels Inszenierung bestätigt bald, dass »Kunst« mehr ist, als ein harmlos-heiter dahinplätscherndes Unterhaltungsstück. Dafür sorgt schon die subtile psychologische Charakterisierung der drei Personen. (…) Hier kommt nicht nur die – tatsächlich kunstvolle – Sprache Yasmina Rezas zur Geltung; die Regie lässt den Darstellern auch Gelegenheit, - durch diese Sprache, vor allem aber durch ihr Auftreten – die drei Typen sehr anschaulich zu zeichnen.
Walter Sauter (gwasa.de)
Eine beeindruckende Premiere (…). Leichtfüßig geführte Streitgespräche und selbstreflektierende Monologe greifen nahtlos ineinander. Die drei Männer entfalten ihre Charaktere pointiert. (…) Der vitale intellektuelle Schlagabtausch der Schauspieler und die psychologische Präzision der Eskalationsstufen halten den Spannungsbogen der Inszenierung, in der das Timing stimmt.
LZ