»Dead Man Walking«, so lautet der Ruf amerikanischer Gefängnisaufseher, wenn ein zum Tode Verurteilter seinen letzten Gang antritt. Joseph de Rocher ist wegen Mordes zum Tode verurteilt. Er pflegt einen Briefaustausch mit Schwester Helen. Als der Tag seiner Hinrichtung heranrückt, bittet er sie um ein Treffen. Sie macht sich auf den Weg und tritt eine Reise an, auf der ihre tiefsten Überzeugungen auf eine harte Probe gestellt werden. Sie erwartet einen reuigen Sünder anzutreffen. Doch de Rocher ist von seiner Unschuld überzeugt und leugnet seine grausamen Taten. Es geht um die großen Themen Schuld und Vergebung, Moral, Reue und vor allem um Menschlichkeit. Die Oper basiert auf dem gleichnamigen Buch von Sister Helen Prejean, einer amerikanischen Aktivistin gegen die Todesstrafe, die darin ihre Erfahrungen aus Begegnungen mit Todeskandidaten verarbeitete.
Wir weisen Sie darauf hin, dass es in dieser Aufführung Szenen gibt, in denen sexualisierte Gewalt sowie eine Hinrichtung dargestellt wird.
DAS STÜCK
Besetzung
- Musikalische Leitung Per-Otto Johansson
- Inszenierung Georg Heckel
- Chor Francesco Damiani
- Bühne Sonja Füsti
- Kostüme Luzie Nehls-Neuhaus
- Dramaturgie Anna Neudert
- Maske Kerstin Steinke
- Licht Carsten Lenauer
- Video Nikolay Schröder
- Musiktheatervermittlung Philine Korkisch
- Sister Helen Prejean Antigone Papoulkas Anna Dowsley
- Joseph De Rocher Michael Borth
- Mrs Patrick De Rocher Lotte Kortenhaus
- Sister Rose Penelope Kendros Jelena Banković
- George Benton Jaime Mondaca Galaz
- Father Grenville Stephen Chambers
- Kitty Hart Christin Stanowsky
- Owen Hart Andreas Jören
- Jade Boucher Dorothee Bienert
- Howard Boucher Ji-Woon Kim
- Motorcycle Cop Jonah Spungin Daniel Gwon
- Older Brother Nikos Striezel
- Younger Brother Friedrich Addicks
- Sister Lillianne Annemarie Wolf
- Sister Catherine Tatjana Yang
- Prison Guard 1 Jonah Spungin Daniel Gwon
- Prison Guard 2 Florian Zanger
- Mrs Charlton Annette Blazyczek
- First Mother Irina Meierding
- Five Solo Inmates Torsten Lück Steffen Schulte Ognjen Milivojsa Jonah Spungin Nikos Striezel Daniel Gwon
- Teenage Boy Cedric Niebrügge
- Teenage Girl Laura Zeiger
- Anthony De Rocher Johann Addicks
- A Paralegal Pamela Kraschewski
- Symphonisches Orchester
- Opernchor des Landestheaters Detmold
- Extra-Chor Herren
- Extra-Chor Damen
- Statisterie
Kritiken
Die Besetzung der Hauptrollen und auch der vielen kleineren Partien ist in Detmold optimal. (…) Per-Otto Johansson dirigiert das Symphonische Orchester (…) mit feinem Gespür für das spezifisch Amerikanische in der Musik. In seinem Dirigat kommen die großen Emotionen von Heggies Partitur voll zu ihrem Recht, und doch bleibt alles unter Kontrolle.
Opernglas
Eine beeindruckende und mitreißende Inszenierung. (…) Ein Drama, in dem es derart ums Eingemachte geht, steht und fällt mit seiner theatralen Glaubwürdigkeit. Und die ist hier auf fulminante Weise gegeben.
Oper!
Eine emotionale Wucht.
WDR 3 TonArt
Im Mittelpunkt stand der Gesang von Anna Dowsley, die im stetigen Einsatz ihre großen Gesangsqualitäten präsentierte. (…) Aber auch die Nebenrollen waren gesanglich perfekt und beeindruckend in Szene gesetzt. Besonders die Mutter des Mörders, Mrs. Patrick de Rocher (Lotte Kortenhaus), wusste ihre tiefen Muttergefühle gepaart mit Wut und Verzweiflung emotionsgeladen und kraftvoll darzustellen.
Und auch Penelope Kendros als Sister Rose verdiente sich eine ebenso große Anerkennung vom Publikum. Die gleichermaßen einfühlsame wie spannungsgeladene Musik, die sowohl an symphonische Filmmusik als auch an die Tradition der europäischen romantischen Oper erinnerte, wurde vom Symphonischen Orchester des Landestheaters sowohl hervorragend umgesetzt als auch unterstützt.
Lippische Landes-Zeitung
Lotte Kortenhaus gibt ein ausdrucksstarkes Portrait der Mutter des Mörders. Penelope Kendros als Sister Rose kontrastiert mit hellem Sopran eindrucksvoll den dunklen Mezzo von Anna Dowsley. Stephen Chambers verleiht mit prägnantem Tenor dem Gefängnispfarrer scharfe Kontur. Und Andreas Jören singt und spielt den Vater eines der ermordeten Teenager mit der strengen Würde eines amerikanischen Konservativen, der bei aller Schroffheit am Ende gesprächsbereit bleibt. Chor und Kinderchor singen verlässlich und mit hoher Präsenz. Das Detmolder Orchester interpretiert Heggies Musik feinsinnig und mit delikatem Klang.
Online Musik Magazin